Kniearthrose: Aufpassen, wenn die Knie nicht mehr mitspielen…
Sie haben eine falsche Bewegung gemacht und Ihre Beinmuskeln gezerrt. Die Zerrung ist inzwischen ausgeheilt, aber Ihr Knie tut noch weh. Hoffen Sie jetzt nicht lange, dass diese Gelenkschmerzen mehr oder weniger automatisch aufhören. Das Knie ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und muss enorme Belastungen aushalten. Nehmen Sie Knieschmerzen deshalb nie auf die leichte Schulter: Sie signalisieren häufig eine beginnende Kniearthrose. Wenn Sie die Warnzeichen frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen, können Sie eine Operation verhindern.
Weltweite Volkskrankheit Arthrose
Die Arthrose gilt weltweit als die Gelenkerkrankung, die bei erwachsenen Menschen am weitesten verbreitet ist. Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes veröffentlichte 2013 eine Studie des Berliner Robert-Koch-Instituts [1] über Arthrose. Demnach leiden über zehn Millionen Menschen in Deutschland an Arthrose – jeder fünfte Deutsche kämpft im Laufe seines Lebens mit Gelenkbeschwerden.
Arthrose: Schmerzhafter Knorpelschwund
Doch was ist Arthrose? Bei Arthrose handelt es sich um eine fortschreitende Schädigung des Knorpelgewebes. Der schmerzhafte Knorpelverschleiß führt im Endstadium zur sogenannten Knochenglatze, wenn bei Bewegungen Knochen auf Knochen knirscht. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Arthrose zu erkranken. Rund jede zweite Frau und jeder dritte Mann über 60 Jahren leidet an einer Form von Arthrose. Mit zunehmendem Alter befällt Arthrose häufig mehrere Gelenke. Kniearthrose, auch Gonarthrose genannt, und andere Formen können sich jedoch auch in jungen Jahren entwickeln – zum Beispiel, wenn ein Unfall oder eine Sportverletzung zu Verletzungen im Knorpel führen, die nicht vollständig ausheilen.
Warum ist die Kniearthrose so häufig?
Viele Sportarten, aber auch ganz normale Bewegung, belasten das Kniegelenk enorm. Das bestätigte eine Dissertationsarbeit [2] an der Medizinischen Fakultät Charité Berlin im Jahr 2012, bei der zum ersten Mal Messungen in künstlichen Kniegelenken durchgeführt wurden. Früher wurden die Kräfte berechnet, die im Kniegelenk auftreten. Für diese Doktorarbeit wurden jedoch die Belastung mit Hilfe von Messinstrumenten in künstlichen Kniegelenken aufgezeichnet und analysiert. Demnach ist Treppensteigen am anstrengendsten für die Knie. Wenn Sie Stufen hinuntergehen, müssen Ihre Knie bis zum vierfachen Körpergewicht tragen. Selbst beim normalen Gehen oder Aufstehen lastet auf den Knien rund das zweieinhalbfache Körpergewicht. Das zeigt, warum Gonarthrosen so weit verbreitet sind.
Frauen leiden öfter an Gonarthrose als Männer
Besonders betroffen sind Frauen. Der Knorpel in weiblichen Knien wird schneller abgebaut als der Knorpel bei Männern. Die genaue Ursache für dieses Ungleichgewicht ist unbekannt. Ein Grund könnte der geringe Abstand der Kondylen sein. Die mit Knorpel überzogenen Gelenkflächen von Oberschenkelknochen und Schienbein stehen bei Frauen näher zusammen als bei Männern. 65 Prozent aller künstlichen Kniegelenke werden bei Frauen eingesetzt.
Warnzeichen frühzeitig erkennen
Knieschmerzen, die länger als drei Tage andauern, sollten Sie zu einem Besuch beim Arzt veranlassen. Allerdings verfügt das Knorpelgewebe selbst über keine Schmerzrezeptoren. Wenn die Knie stark schmerzen, befindet sich eine Gonarthrose meist bereits im fortgeschrittenen Stadium. Typische Merkmale für entstehende Arthrosen sind steife Gelenke am Morgen. Wenn Schmerzen in Ruhelage oder nachts stärker werden und sich bei Belastung bessern, sollten Sie ebenfalls unbedingt Ihren Arzt aufsuchen. Bei Jugendliche weisen Knieschmerzen bei längerem Sitzen oder beim Treppensteigen auf Knorpelschäden an der Kniescheibe hin. Diese Art von Knorpelschaden kommt bei jungen Menschen häufig vor.
Gonarthrose gegensteuern mit Bewegung
„Wer rastet, der rostet.“ Dieses Sprichwort trifft auf alle Arten von Arthrose zu und besonders auf Arthrose der Kniegelenke. Bei allen Gelenkproblemen gilt der Grundsatz: Viel bewegen, wenig belasten. Der Knorpel erhält seine Nährstoffe nur von der Gelenkschmiere. Bewegung fördert die Anreicherung der Gelenkschmiere mit Nährstoffen und die Absorption im Knorpelgewebe. Folgende Sportarten fördern die Heilung im Kniegelenk:
- Radfahren
- Nordic Walking
- Skilanglauf
- Schwimmen
- Wassergymnastik
- Rudern
- Ausdauertraining auf dem Crosstrainer
- Schmerzbehandlung auf natürliche Weise
Bei entwickelter Gonarthrose steht die Schmerzbehandlung im Mittelpunkt. Natürliche Medikamenten wie Gelencium lindern Schmerzen zuverlässig und haben selbst bei langfristiger Einnahme keine schädlichen Nebenwirkungen. Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigte, dass Gelenciums Wirkstoff Colchizin [3] die Regeneration von Knorpelmasse fördert. Der BC700-Wirkstoffkomplex von Gelencium unterstützt die Selbstheilungskräfte wirkungsvoll und hilft, weitere Knorpelschäden zu verhindern. Berberin, der in Gelencium enthaltene Wirkstoff der heimischen Berberitze, schützt erwiesenermaßen [4] das Knorpelgewebe.
Knorpeltransplantationen und Hyaluronsäure Spritzen
Junge Patienten mit klar begrenztem Knorpelschaden können von einer Knorpeltransplantation profitieren. Dabei wird dem Knie Knorpel entnommen und unter Laborbedingungen gezüchtet. Anschließend wird ein passendes Stück Knorpel an der beschädigten Stelle eingesetzt. Die Kosten betragen bis zu 30.000 Euro. Meist übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen diesen Betrag. Allerdings ist die Operation vorher zu genehmigen. Keine Kostenübernahme können Sie bei Hyaluronsäure Spritzen erwarten. Diese Spritzen verringern Schmerzen, müssen jedoch in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Fünf Spritzen kosten um die 300 Euro. Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 6 und 18 Monaten.
Letzter Ausweg: Künstliches Kniegelenk
Rund 150.000 künstliche Kniegelenke setzen deutsche Chirurgen im Jahr meist älteren Patienten ein. Die Kosten für die Operation belaufen sich auf bis zu 16.000 Euro. Gesetzliche und private Krankenkassen übernehmen diese Kosten in voller Höhe. Allerdings sollten Sie gut darüber nachdenken, bevor Sie sich zu dieser Operation entschließen. Das künstliche Kniegelenk ersetzt alle Laufflächen der beteiligten Knochen sowie die Kniescheibe. Neben den allgemeinen Gefahren einer Operation unter Vollnarkose wie Thrombose, Embolie und Infektionen können Verklebungen nach der Operation die Beweglichkeit des neuen Kniegelenks beeinträchtigen. Bei ungefähr jedem zehnten Patienten treten während und nach der Operation Probleme auf.