Knieschmerzen auf sanfte Weise behandeln

Knieschmerzen auf sanfte Weise behandeln

Knieschmerzen mit alternativen Behandlungsmethoden kurieren

“Nepos geht in großem Kummer, aber nur bis an die Knie, weiter läßt er ihn nicht dringen; bis zum Herzen kommt er nie.” Der deutsche Schriftsteller Friedrich Freiherr von Logau schrieb diese Weisheit bereits im 17. Jahrhundert nieder. Wie viele andere Redewendungen zeigt dieses Zitat, dass unsere Knie ein entscheidender Teil des menschlichen Körpers sind. Etwas übers Knie brechen, jemanden in die Knie zwingen, sich in eine Sache hineinknien: Die Knie haben es uns allen angetan. Sie werden sich ihrer Bedeutung umso mehr bewusst, wenn Sie unter Knieschmerzen leiden. Knorpelschaden ist eine häufige Ursache für diese Schmerzen. Um chronischen Kniebeschwerden vorzubeugen, können Sie verschiedene Behandlungsmethoden anwenden, unter anderem Akupunktur und Osteopathie.

Knieschmerzen: Akute Schmerzen behandeln

Schmerzen im Kniegelenk sollten Sie immer als Warnzeichen betrachten. Akute Schmerzen können durch überlastete Sehnenansätze im Kniegelenk entstehen, das sogenannte Patellaspitzensyndrom. Halten Schmerzen jedoch länger als drei Tage an, empfiehlt sich ein Besuch bei Ihrem Arzt. Falls bestimmte Schmerzen in oder um die Kniegelenke häufig wiederkehren, sollten Sie Ihren Arzt ebenfalls aufsuchen. Steife Kniegelenke am Morgen oder Schmerzen im Ruhezustand sind Signale, die Sie nicht übersehen sollten. Verletzte Knorpel müssen ausheilen, damit Sie nicht zu ernsthaften Knorpelschäden führen.

Chronische Schmerzen behandeln

Mediziner sprechen von chronischen Schmerzen, wenn sie länger als drei Monate andauern. Falls Sie akuten Schmerzen nicht genügend Beachtung schenken, können Sie sich leicht als chronische Schmerzen etablieren. Eine Studie [1] zeigte, dass ein Patellaspitzensyndrom rund die Hälfte aller betroffenen Sportler zur Aufgabe ihres Sports zwingt. Um chronische Schmerzen im Kniegelenk zu behandeln, dient neben Schmerztherapie geeignete Bewegung.

Bewegung ohne Belastung

Bewegung ohne Belastung ist so wichtig für Gelenkschmerzen, weil das Knorpelgewebe nicht mit Blutgefäßen verbunden ist. Gelenke erhalten ihre Nährstoffe aus der Synova, der Gelenkschmiere. Diese Substanz absorbiert Nährstoffe aus dem umliegenden Gewebe. Sanfte Bewegung wirkt dabei wie eine Pumpe, die das Aufnehmen der mikroskopisch kleinen Partikel erleichtert. Gleichzeitige Schmerztherapie sorgt dafür, dass die Bewegung nicht zur Pein wird. Der pflanzliche BC700-Wirkstoffkomplex von Gelencium lindert Schmerzen und fördert die Heilung des Gelenks. Die Berberitze, eine in Europa heimische Pflanze, spielt in der traditionellen chinesischen Medizin eine wichtige Rolle. Ihr Wirkstoff Berberin [2] schützt das Knorpelgewebe und stärkt gemeinsam mit Colchizin die Selbstheilungskräfte.

Welche Bewegung hilft und was schadet?

Sanfte Übungen wie Knie baumeln lassen oder Knie im Sitzen auszustrecken, sind ideal für das Kniegelenk. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren und Wassergymnastik fördern die Heilung von Kniegelenken ebenfalls. Alle Ballsportarten belasten die Knie jedoch zu stark. Springen und Drehen, zum Beispiel bei Tennis, Basketball oder Fußball, sollten Sie bei Kniebeschwerden vermeiden.

Sanfte Heilmethoden Akupunktur und Osteopathie

Wichtig ist bei allen Schmerzen im Knie, Sie rechtzeitig intensiv zu behandeln. So verhindern Sie chronische Krankheiten. Akupunktur ist eine traditionelle Heilmethode in China, die um die 3.000 Jahre alt ist. Sie funktioniert mit Nadeln, die an bestimmten Punkten entlang von sogenannten Meridianen in den Körper gesteckt werden. Bei Medizinern ist diese Heilmethode nach wie vor umstritten. 2012 wurde eine Meta-Analysis von Wissenschaftlern um Andrew J. Vickers [3] veröffentlicht, die die Wirksamkeit von Akupunktur als Methode zur Schmerzbekämpfung bestätigt. Ob Akupunktur Schmerzen tatsächlich lindert, hängt wohl auch von der Ausbildung und der Fähigkeit des behandelnden Akupunkteurs ab – wie bei jedem Arzt.

Osteopathie: Die Leidenschaft für Knochen

Im Vergleich mit Akupunktur handelt es sich bei der Osteopathie um eine relativ junge Behandlungsmethode. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Worten osteon (Knochen) und pathos (Leidenschaft) zusammen. Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelte diese manuelle Heilmethode, indem er den Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele betrachtete. Er war überzeugt, dass eine gute Beweglichkeit Voraussetzung für die Selbstheilung des Körpers ist. 1892 gründete er die American School of Osteopathy in Missouri. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Osteopathie in zahlreichen amerikanischen Bundesstaaten rechtlich anerkannt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist die Osteopathie in Deutschland noch kein akzeptiertes Berufsbild. In einem Gutachten [4] über Osteopathie und Evidenz stellt Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung jedoch fest, dass Osteopathie positive Veränderungen für den Gesundheitszustand bewirken kann. Manche Krankenkassen bezahlen bereits osteopathische Behandlungen.

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Einzelnachweise

[1] Kettanen, M. Kvist, E. Alnen, U.M. Kujala, Long term Prognosis for Jumpers Knee in Male Athletes. A Prospective Follow-up, American Journal of Sports Medicine, 2002, Bd. 30 (5), S. 689-692

[2] Honghai Zhao, Tongen Zhang, Chun Xia, Lei Shi, Shaojie Wang, Xinpeng Zheng, Tianhui Hu, Bing Zhang, University of Xiamen, Xiamen, Fujian, China, Berberine ameliorates cartilage degeneration in interleukin-1b-stimulated rat chondrocytes and in a rat model of osteoarthritis via Akt signaling, J. Cell. Mol. Med. Vol 18, No 2, 2014 pp. 283-292

[3] Vickers AJ, Cronin AM, Maschino AC, Lewith G, MacPherson H, Foster NE, Sherman KJ, Witt CM, Linde K; Acupuncture Trialists Collaboration. Acupuncture for chronic pain: individual patient data meta-analysis, .Published Online: September 10, 2012. doi:10.1001/archinternmed.2012.3654

[4] http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/StellOVLiteraturgutachtenResch.pdf