Ernährung bei Arthrose: Die Kraft der Natur

Ernährung bei Arthrose: Die Kraft der Natur

Ernährung bei Arthrose und akuten Gelenkschmerzen: Nutzen Sie natürliche Wirkstoffe!

Die klassische Behandlung bei Arthrose setzt auf Schmerztherapie. Konventionelle Schmerzmittel wirken zwar, sind aber mit Risiken verbunden. Außerdem müssen Sie bei ständiger Einnahme die Dosis erhöhen. Statt ständig chemische Medikamente zu schlucken, können Sie mit natürlichen Wirkstoffen und der richtigen Ernährung bei Arthrose Gelenkschmerzen wirksam lindern und Entzündungen in den Gelenken bekämpfen.

Warum schmerzen von Arthrose betroffene Gelenke?

Arthrose entsteht, wenn sich das Knorpelgewebe abnutzt. Knorpel überzieht in jedem Gelenk die Knochenenden, um sie bei der Bewegung vor Reibung zu schützen. Das Innere eines Gelenks ist nicht mit dem Blut- und Nervensystem verbunden. Diese Gefäße und Zellen würden durch den starken Druck zerquetscht, der bei Bewegungen im Inneren des Gelenks entsteht. Wenn Gelenke schmerzen, sind sie in der Regel entzündet. Das bedeutet, der Knorpelschaden hat zu einer Reizung geführt, die das Immunsystem des Körpers alarmiert hat.

Bei einer Entzündung erweitern Botenstoffe die Blutgefäße, um das gereizte Gebiet stärker zu durchbluten. Außerdem werden die Adern durchlässig. Plasma und Immunzellen überschwemmen das umliegende Gewebe. Sie spüren die Entzündung als Schmerzen, Schwellung, Rötung und Hitze. Der Ziel einer Entzündung ist es, Krankheitserreger zu vernichten. Bei akuten Entzündungen funktioniert diese Abwehr. Wenn Entzündungen chronisch werden, ziehen sie den Körper jedoch stark in Mitleidenschaft.

Mit Ernährung bei Arthrose Entzündung hemmen

Arthrose im fortgeschrittenen Stadium führt zu chronischen Entzündungen in den Gelenken. Wenn Sie ein von Arthrose geschädigtes Gelenk zu stark belasten, kann es zu akuten Entzündungen kommen. Mit Ernährung und natürlichen Mitteln können Sie Entzündungen im Körper wirksam entgegenwirken. Von entscheidender Bedeutung sind dabei die Fette, die Sie verzehren. Omega-3-Fettsäuren hemmen Entzündungen, indem sie die Produktion von Zytokin TNF verhindern. Zellen des Immunsystems schütten den Tumornekrosefaktor, abgekürzt TNF, aus, um eine Entzündung als Abwehrreaktion anzuregen.

Die beste Quelle für Omega-3-Fettsäuren sind fetter Fisch und Meeresfrüchte. Pflanzliche Lebensmittel wie Leinsamen und Walnüsse enthalten ebenfalls Omega-3. Allerdings kann der menschliche Körper diese Fettsäuren nur zu einem geringen Bruchteil[1] in die Form von Omega-3 umwandeln, die er verwerten kann. Vegetarier können mit Algenprodukten geeignete Omega-3-Fettsäuren verzehren.

Vorsicht vor Arachidonsäure

Arachidonsäure ist eine Fettsäure, die in tierischen Produkten vorkommt, zum Beispiel fettem Fleisch, aber auch in Milchprodukten und Eiern. Diese Fettsäure hat den gegenteiligen Effekt von Omega-3: Sie fördert entzündliche Prozesse im Körper. Der Münchner Ernährungsmediziner Olaf Adam[2] empfiehlt Arthrose-Patienten, den Konsum von Arachidonsäure stark einzuschränken. Vorsichtig sollten Sie auch mit Pflanzenölen sein, die viel Omega-6-Fettsäuren enthalten. Der Körper neigt dazu, aus diesen Vorstufen Arachidonsäure zu bilden. Zucker und Weißmehlprodukte unterstützen zusätzlich die Herstellung von Arachidonsäure im Körper.

Ja zu Gemüse, Obst und komplexen Kohlenhydraten

Neben den richtigen Fettsäuren braucht Ihr Körper so viele Nährstoffe wie möglich, um seine Balance wieder herzustellen. Ein gut ernährter Körper hat ein gut funktionierendes Immunsystem. Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzenwirkstoffe können Entzündungen außerdem wirksam entgegenwirken. Magnesium[3] beispielsweise bekämpft Entzündung direkt in den Zellen.

‘Der Mensch ist, was er isst.’ Dieses Zitat des Philosophen Ludwig Feuerbach trifft ins Schwarze. Komplexe Kohlenhydrate in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten liefern dem Körper einen Schatz an Vitaminen und Mineralstoffen, die er langsam verdaut und die daher lange satt machen. Das hat den positiven Effekt, Übergewicht vorzubeugen. Darüber hinaus fördern sie mit Faserstoffen die Verdauung und das Wachstum von guten Bakterien Darmflora. Schädliche Bakterien in der Darmflora[4] begünstigen Entzündungen im gesamten Körper.

Die Kraft natürlicher Gewürze

Greifen Sie beim Kochen zu kräftigen Gewürzen[5], wenn Sie unter akuten Gelenkschmerzen leiden. Die Mischung von Koriander, Kreuzkümmel und Muskatnuss hat sich als wirksam herausgestellt. Ebenfalls stark entzündungshemmend wirken Ingwer, Knoblauch und Kurkuma[6].

Knoblauch sollten Sie nach dem Zerkleinern zehn Minuten an der frischen Luft stehen lassen. Das macht die gesundheitsfördernden Substanzen resistent gegen Hitzeeinwirkung. Kurkuma verwertet der Körper besonders gut, wenn Sie dieses gelbe Gewürz zusammen mit schwarzem Pfeffer verspeisen. Rote Chilischoten [7] bekämpfen Entzündungen ebenfalls.

Die richtige Ernährung bei Arthrose in Kürze

Die geeignet Diät bei Arthrose lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:

So viel wie möglich:

  • Fetter Fisch wie Hering, Makrelen, Lachs
  • Obst und Gemüse
  • Vollkorn und Hülsenfrüchte
  • Gewürze und frische Kräuter

So wenig wie möglich:

  • Fettes Fleisch und fette Wurst
  • Fettreiche Milchprodukte und Eier
  • Zucker und Weißmehlprodukte

Rauchen sollten Sie ebenfalls vermeiden. Eine schwedische Studie[8] stellte im Jahr 2016 fest, dass Nikotin chronische Entzündungen fördert.

Hausmittel für schmerzende Gelenke

Zahlreiche Hausmittel haben sich bei akuten Gelenkschmerzen als wirksam erwiesen.

Quarkwickel:

Tragen Sie Magerquark dick auf ein Tuch auf und kühlen Sie damit schmerzende Gelenke für bis zu 20 Minuten. Quark wirkt vor allem durch seine kühle Feuchtigkeit. Milchsäurebakterien entziehen dem Körper über die Haut Schadstoffe. Wenn die Feuchtigkeit im Quark verdunstet, kühlt dies zusätzlich das Gelenk.

Reissäckchen:

Durch Kälte wirken Reissäckchen ebenfalls schmerzlindernd bei Entzündungen. Legen Sie ein Säckchen mit Reis für eine halbe Stunde lang in das Tiefkühlfach und bedecken Sie anschließend das entzündete Gelenk damit. Die kleinen Körner passen sich den Körperformen an und geben ihre Kälte langsam an das Gewebe ab.

Warme Linsen:

Diese Methode hilft vor allem bei steifen, schmerzenden Fingern. Erwärmen Sie einen Teller rohe Linsen in der Mikrowelle oder im Backofen und wühlen Sie in den Linsen. Bei akuten Entzündungen sollten Sie allerdings vorsichtig mit Wärme sein. In diesen Fällen helfen vor allem kühle Temperaturen.

Schmerzen auf natürliche Weise lindern

Chemische Schmerzmittel sind wirksam, haben aber bedenkliche Nebenwirkungen. Bei längerer Einnahme führen sie außerdem zu Gewöhnung, so dass die Dosis erhöht werden muss. Pflanzliche Heilmittel dagegen verringern Schmerzen ebenfalls wirksam, ohne Ihre Gesundheit zu gefährden. Gelencium beispielsweise hilft mit dem BC700-Wirkstoffkomplex, der Arthrose Beschwerden auf dreifache Weise lindert. Gelencium bekämpft Schmerzen, stärkt gleichzeitig die Gelenkknorpel und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers. Berberin[9] und Colchizin[10] wirken in Gelencium mit vier weiteren Pflanzen und Schwefel zusammen. Schwefel hat sich als entzündungshemmendes Mineral[11] bewährt und ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenkschmiere, unverzichtbar für den Aufbau von Knorpelzellen. Beinwell, Teufelskralle und Arnika sind weitere Heilpflanzen, die sich bei der Behandlung von Gelenkschmerzen bewährt haben.

Mit gesunder Ernährung Übergewicht abbauen

Jedes Kilo Übergewicht belastet von Arthrose betroffene Gelenke zusätzlich. Übergewicht fördert außerdem Entzündungsherde im Körper. Viszerales Fettgewebe[12] setzt Signalstoffe frei, die Entzündungen verstärken. Mit gesunder Ernährung im Rahmen einer ausgewogenen Diät können Sie Übergewicht langsam, aber sicher abbauen. Abnehmen erfordert immer eine Umstellung des Lebensstils. Wenn Sie rund 1.500 Kalorien am Tag essen, verlieren Sie in der Woche bis zu einem Kilogramm an Gewicht. Bei Ihrer Diät sollten Sie viel mageres Eiweiß und reichlich Ballaststoffe verzehren, um Ihre Verdauung in Schwung zu bringen. Kleine Teller helfen, Portionen größer aussehen zu lassen. Auf Alkohol und Zucker sollten Sie beim Abnehmen verzichten. Gewaltdiäten und Hungerkuren führen meist zu dem sogenannten JoJo-Effekt: Der Körper gewöhnt sich an die geringe Kalorienzufuhr und nimmt nach dem Ende der Diät umso schneller wieder zu.

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Einzelnachweise

[1] Conversion of alpha-linolenic acid to longer-chain polyunsaturated fatty acids in human adults.
Burdge GC, Calder PC, Institute of Human Nutrition, University of Southampton, Southampton, UK. Reprod Nutr Dev. 2005 Sep-Oct;45(5):581-97.

[2] Adam O.: Bedeutung der Ernährung für die Entstehung und den Verlauf rheumatischer Erkrankungen. In: Karger T., Hein R. (Hrsg.): Fortschritte der klinischen Rheumatologie. Ernährungsmedizin in der Rheumatologie. Abbott Immunology, Ratingen: Preuss, 2007

[3] Mazur, Andrzej, Jeanette A. M. Maier, Edmond Rock, Elyett Gueux, Wojciech Nowacki, Yves Rayssiguier. Magnesium and the Inflammatory Response: Potential Physiopathological Implications. Archives of Biochemistry & Biophysics 458, no. 1 (February 1, 2007): 48–56.

[4] Boulangé, C. L., Neves, A. L., Chilloux, J., Nicholson, J. K., & Dumas, M.-E. (2016). Impact of the gut microbiota on inflammation, obesity, and metabolic disease. Genome Medicine, 8, 42. http://doi.org/10.1186/s13073-016-0303-2

[5] Anti-inflammatory activity of extracts from fruits, herbs and spices Monika Mueller, Stefanie Hobiger, Alois Jungbauer, Christian Doppler, Laboratory for Receptor Biotechnology, Department of Biotechnology, University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Muthgasse 18, A-1190 Vienna, Austria

[6] Anti-inflammatory properties of curcumin, a major constituent of Curcuma longa: a review of preclinical and clinical research.Jurenka JS, Thorne Research, Altern Med Rev. 2009 Jun;14(2):141-53.

[7] Anti-inflammatory effects of red pepper (Capsicum baccatum) on carrageenan- and antigen-induced inflammation.Spiller F, Alves MK, Vieira SM, Carvalho TA, Leite CE, Lunardelli A, Poloni JA, Cunha FQ, de Oliveira JR. Department of Pharmacology, Faculty of Medicine of Ribeirão Preto, University of São Paulo, Ribeirão Preto, SP, Brazil. J Pharm Pharmacol. 2008 Apr;60(4):473-8. doi: 10.1211/jpp.60.4.0010.

[8] Hosseinzadeh, A., Thompson, P. R., Segal, B. H. and Urban, C. F. (2016), Nicotine induces neutrophil extracellular traps. Journal of Leukocyte Biology, 100: 1105–1112. doi:10.1189/jlb.3AB0815-379RR

[9] Honghai Zhao, Tongen Zhang, Chun Xia, Lei Shi, Shaojie Wang, Xinpeng Zheng, Tianhui Hu, Bing Zhang, University of Xiamen, Xiamen, Fujian, China, Berberine ameliorates cartilage degeneration in interleukin-1b-stimulated rat chondrocytes and in a rat model of osteoarthritis via Akt signaling, J. Cell. Mol. Med. Vol 18, No 2, 2014 pp. 283-292

[10] Onur Tetik, Mahmut Nedim Doral, Ahmet, Ozgiir Atay, Giirsel Leblebicioglu, School of Medicine, Hacettepe University. Ankara, Turkey, Influence of irrigation solutions combined with colchicine and diclofenac sodium on articular cartilage in a rat model, published online 6 April 2004 © Springer-VerJag 2004, DOI 10.1007/s00167-003-0470-8

[11] Sulfur in human nutrition and applications in medicine. Parcell S., American Institute for Biosocial and Medical Research (AIBMR), Tacoma, WA, USA. Altern Med Rev. 2002 Feb;7(1):22-44.

[12] Schmidt FM, Weschenfelder J, Sander C, Minkwitz J, Thormann J, Chittka T, et al. (2015) Inflammatory Cytokines in General and Central Obesity and Modulating Effects of Physical Activity. PLoS ONE 10(3): e0121971. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0121971